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2. Juni 2010 3 02 /06 /Juni /2010 20:24

Fünf der sieben Feldgeschworenen erklären Rücktritt.

Aus der vernichtenden Niederlage vor dem Verwaltungsgericht Ansbach haben fünf Siebener in Oberndorf bei Ipsheim die Konsequenzen gezogen und sind von ihrem Ehrenamt zurückgetreten. Wie berichtet, hatten fünf der sieben Feldgeschworenen auf Veranlassung ihres Obmannes Beck-Treuheit mit mobbingähnlicher Vorgehensweise versucht, ihren langjährigen Siebenerkollegen Hans Krafft aus dem Siebenerkollegium auszuschließen. Siebenerkollege Paul Summ warnte seine Kollegen bereits frühzeitig und sagte ein Desaster voraus, man wollte jedoch nicht auf seinen Rat hören. 

Siebener-Krieg in Ipsheim/Oberndorf/NEA

Nachdem dieser Ausschlussversuch des Kollegen in einem Fiasko endete und man Hans Krafft laut Gerichtsurteil wieder einstellen musste, sah man keinen anderen Ausweg, als einen gemeinsamen Rücktritt vom Ehrenamt des Feldgeschworenen. Es stellt sich auch die Frage, ob ein Rücktritt hier rechtlich überhaupt möglich ist, da Siebener generell auf Lebenszeit gewählt und vereidigt werden. Die Gemeinde Ipsheim nahm die Rücktritte jedenfalls an und bat die verbleibenden Siebener Paul Summ und Hans Krafft, doch Vorschläge zur Ergänzung des Siebenerkollegiums zu machen. Es müssten auch nicht unbedingt wieder sieben Feldgeschworene sein, es würden auch insgesamt fünf Personen reichen. Offensichtlich ist diese Ergänzung bereits gelungen, die neuen Siebener sollen demnächst vorgestellt werden.

Hier muss auch öffentlich der Mut des Hans Krafft erwähnt werden, der die Zivilcourage aufbrachte, gerichtlich gegen Verleumdungen vorzugehen. Wesentlichen Anteil hatte auch Paul Summ, der nicht, - wie sonst bei vielen Bürgern allgemein üblich -, aus Bequemlichkeitsgründen mit der Mehrheit mitschwamm, sondern sich selbstlos für Gerechtigkeit und Fairness einsetzte.

Man ist in Oberndorf auch maßlos von der Siebenervereinigung Bad Windsheim und Umgebung enttäuscht, die Oberndorfer Siebener werden deshalb ihren Austritt aus der Siebenervereinigung erklären, bzw. sie werden überhaupt nicht Mitglied werden. Es ist eine totale Blamage, wenn diese Vereinigung tatenlos zusieht, wie sich Siebener gegenseitig vor Gericht bekämpfen. Diese Siebenervereinigungen scheinen im wesentlichen nur für Schönwetterperioden, Selbstbeweihräucherungen, kompromisslose Modernisierungsverweigerungen und Fortführung dieser fränkischen Unsitte der mittelalterlichen Flurgänge da zu sein. Man lädt sich zu den Jahresversammlungen prominente Grußwortredner ein, die dann jeweils ihre Ergebenheitsadressen abliefern und sich dann im Lob der Siebener gegenseitig überbieten.

Man will jetzt in Oberndorf den Versuch machen, bei den Flurgängen eine neue Vorgehensweise im Konsens mit allen Grundstücksbesitzern einzuführen. 

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  • : Dieser Blog soll interessierte Landwirte, Siebener und Kommunalpolitiker über die rechtlichen Möglichkeiten und Unmöglichkeiten der Siebener aufklären. Kritik, Wünsche und Anregungen per Email an MuellerR11@aol.com. Tel. 09841/64946 Achtung, ab sofort auch politischer Blog: www.windsa.net
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