Grenzsteine werden von den Siebenern aufgedeckt.
Flurgänge waren für die Siebener bisher mehr oder weniger Spaziergänge bei schönem Wetter. Damit ist es nun vorbei, in den Gemarkungen der Stadt Bad Windsheim. Laut Ankündigung von Bürgermeister Lederteil werden ab sofort keine Rechnungen mehr verschickt. Damit ergibt sich für die Siebener eine fast groteske Situation. Man muss ja als Vorbild für alle anderen Landwirte beispielhaft voran gehen und seine eigenen Grenzsteine vor dem Flurgang aufdecken. Während des Flurganges deckt man dann auf Kosten der Stadt die nicht freigelegten Steine der Aufdeckungsverweigerer auf.
Es wird wohl nicht lange dauern, bis die Siebener dahinter kommen, dass sie auch die eigenen Grenzsteine während des Flurganges auf Kosten der Stadt aufdecken können. Damit wird ein Dominoeffekt entstehen, der gleichzeitig eine Kostenlawine für die Stadt entstehen lässt.
Bisher kosteten die Flurgänge die Stadt insgesamt um die 10.000 €. Im ersten Jahr werden sicher einzelne Landwirte ihre Steine nach althergebrachter Art aufdecken. Dies wird sich aber sehr schnell ändern, wenn man bemerkt, dass es genauso auch ohne aufdecken geht und Nichtaufdecker eben keine Gebühren mehr zahlen müssen.
Nach kurzer Zeit wird es dann soweit sein, dass die Siebener alle Grenzsteine selber aufdecken müssen, mit dann einem Kostenaufwand für die Stadt von insgesamt mindestens 30.000 € je Jahr. Meine Prognose ist, dass sich die Stadt in absehbarer Zeit ein siebenertaugliches GPS-Suchgerät kaufen wird, um damit Grenzsteine auch ohne aufwendiges graben finden zu können.