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21. April 2012 6 21 /04 /April /2012 08:52

Vorsitzender Breitschwerdt äußert sich zu den Flurgängen.

Nach drei Jahren Pause wurden auch in Bad Windsheim wieder Flurgänge durchgeführt. Die Windsheimer Zeitung befragte dazu Günther Breitschwerdt, den Vorsitzenden der Feldgeschworenenvereinigung Bad Windsheim und Umgebung.

Nach neuester Rechtsprechung können die Gemeinden als Antragsteller der Flurgänge den Landwirten keine Kosten mehr für das aufdecken von Grenzsteinen in Rechnung stellen. Breitschwerdt äußerte, dass nur eine verschwindend geringe Minderheit die Grenzsteine nicht aufgedeckt hätte. Bisher sei dadurch nur eine geringe Mehrarbeit für die Siebener angefallen.

Breitschwerdt zeigte sich aufgeschlossen zum Einsatz von moderner GPS-Technik, hier müssten aber die Gemeinden erst investieren, um ein solches Gerät anzuschaffen. Aber auch dann müsste jeder Grenzstein besichtigt werden, weil auf Grenzsteine nicht verzichtet werden könne.

Zu Vorwürfen, dass Siebener oft willkürlich und schikanös handeln würden, äußerte Breitschwerdt, dass hier oft persönliche Dinge eine Rolle spielen würden, hier müssten in Zukunft Eitelkeiten und Streitigkeiten rausgehalten werden, schließlich seien ja alle Siebener vereidigt. Die Siebener betrachteten sich nicht als Richter in der Flur.


Kommentar: Günther Breitschwerdt macht es sich ziemlich einfach, mit der Darstellung zu den Flurgängen. Momentan ist es laut Breitschwerdt nur eine verschwindend geringe Minderheit, die sich dem Steine aufdecken gegenüber dem Antragsteller Gemeinde verweigert. Dies wird sich aber in Zukunft rapide ändern, wenn auch überängstliche Landwirte mitbekommen, dass ihre nichtaufdeckenden Kollegen eben keine Rechnung von der Gemeinde bekommen. Damit wird ein Dominoeffekt ausgelöst, der in Zukunft wesentliche Mehrarbeit und damit auch höhere Kosten für die Gemeinden auslösen wird. Zusätzlich muss berücksichtigt werden, dass in vielen Gemarkungen oft mehr als die Hälfte der Gemarkung von Siebenern selber bewirtschaftet wird.

Breitschwerdt meint, dass der Grenzstein das sicherste Instrument sei, Grundstücke abzugrenzen. Hier irrt sich Breitschwerdt gewaltig, was die Siebener anschauen, ist lediglich eine Granitoberfläche von ca. 15 x 15 cm. Ob dieser Stein auch exakt an der richtigen Stelle steht, kann niemand garantieren, dazu müsste das angeblich unter dem Stein liegende Siebenergeheimnis ausgegraben werden. Dies ist beim Einsatz eines GPS-Gerätes anders, hier kann der richtige Sitz des Steines exakt auf den cm überprüft werden.

Fast skandalös finde ich die Äußerung von Breitschwerdt, dass in Zukunft Eitelkeiten und Streigkeiten rausgehalten werden müssten, weil man ja schließlich vereidigt sei. Hier war es in der Vergangenheit meistens so, dass einerseits Verfehlungen und Unregelmäßigkeiten der Siebener großzügig als "menscheln" verharmlost wurden, während gegenüber normal sterblichen Landwirten oft mit gnadenloser Härte auch bei Kleinigkeiten vorgegangen wurde.

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